Bringslimark, T., Hartig, T., & Patil, G. G. (2009). The psychological benefits of indoor plants: A critical review of the experimental literature. Journal of Environmental Psychology, 29(4), 422-433.

Dieser Review von Tina Bringslimark, Terry Hartig und Grete G. Patil stellt zusammenfassend 21 Studien dar, welche 1976 bzw. von 1992-2009 vorteilhafte psychologische Effekte von Pflanzen in Innenräumen auf den Menschen untersucht haben. In den 21 untersuchten Studien wurden Experimente unterschiedlicher Aufbau-Arten durchgeführt. Einige der 21 Studien wurden an Studierenden unter Laborbedingungen durchgeführt, andere an Beschäftigten von Universitäten, in Büros oder in Krankenhäusern. Auch Effekte auf Patienten in Krankenhäusern wurden untersucht. Dabei waren die Pflanzen verschieden groß, von 25 - 225 cm, mit oder ohne Blüten, teilweise wurden nur Fotos gezeigt, oder aber die Pflanzen aus den Räumen entnommen. In nahezu allen der 21 Studien gab es Kontrollgruppen ohne Pflanzen. Die Untersuchungen wurden sowohl in Räumen mit Fenstern durchgeführt, als auch in Räumen ohne oder mit abgedecktem Fenster. Untersucht wurden Veränderungen bzw. Verbesserungen auf Zufriedenheit am Arbeitsplatz, Gemütszustand, Reaktionsvermögen und Fehlerquote, sowie die Länge des Aufenthalts nach einer OP im Krankenhaus. Die Studien gingen unter anderem der Frage nach, ob man den Erholungseffekt von Outdoor-Grün mit dem von Indoor-Grün gleichsetzen kann. Nach einer kurzen Einleitung beschreibt der Review zunächst die Vorgehensweise und Auswahl-Kriterien, die zu den 21 Studien geführt haben. Im Hauptteil werden alle Ergebnisse gegenübergestellt und in einer Tabelle zusammengefasst. Anschließend wird die allgemeine Aussagefähigkeit unter Anführung von Kritik differenziert dargestellt. Abschließend gibt der Review systematisch Empfehlungen für weitere Untersuchungen. Die behandelte Thematik fällt in den Kontext der Umweltpsychologie.

Die Ergebnisse der Studien reichten von “keine Effekte” bis hin zu einer höheren Schmerztoleranz, besserem Gemütszustand, schnellerer Reaktionszeit, geringerer Fehlerquote, insgesamt besserer Aufgabenbewältigung und einem positiven Einfluss bei Stress. Auch bei den körperlichen “Vitalwerten” wurden sowohl keine signifikanten Effekte, als auch messbare Effekte eruiert. In der Diskussion im Plenum wurde festgestellt, dass der Review zwar keine neuen Erkenntnisse hervorgebracht hat, allerdings insofern innovativ ist, dass man nicht selbst alle 21 Studien einzeln auswerten muss und es bis dato keine Zusammenfassung dieser Art gab. Weiterhin wurde der Review seit 2009 bis 2017 66 Mal zitiert, was auf eine währende Aktualität hindeutet.