{{:banner_small.png|}} <html> <FONT SIZE="5"><center>Kopfweiden und Waldmoore – Kulturlandschaft und Klimaschutz am Beispiel des Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe</center></FONT SIZE="5"> </html>

Schlussfolgerung

Das Projekt war im Wesentlichen durch die Untersuchung zweier Kernelemente geprägt: Zum einen Kopfweiden, zum anderen Waldmoore. Das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe war explizit an einem Kopfweidenpflegekonzept und an der Maßnahmenentwicklung zur Pflege und Regenerierung von Waldmooren interessiert. Im Folgenden sind die Schlussfolgerungen des Projekts anhand der beiden Untersuchungsgegenstände aufgeteilt.

Waldmoore

Methodisch

Untersuchungsgegenstand war das Waldmoor Mörickeluch im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe. Nach einer Einarbeitung in die Materie durch das Verfassen eigener Texte, wurden eigene Messkonzepte zu kleinlimatischen Untersuchungen des Moores erstellt, durchgeführt, statistisch ausgewertet und diskutiert. Desweiteren wurde eine hydrostatische und vegetationskundliche Kartierung des Moores vorgenommen, um seine CO2-Speicherungsfähigkeit zu bestimmen. Diese Ergebnisse wurden nach der Aufstellung eines Leitbildsystems in einem Pflege- und Entwicklungsplan festgehalten.

Inhaltlich

Waldmoore weisen ein besonderes Kleinklima auf. So konnten mit den eigenen Messungen aufgrund der dichten Bewölkung keine Unterschiede an verschiedenen Standorten innerhalb des Mörickeluchs gemessen werden, dafür aber Unterschiede zu einem Vergleichsstandort des deutschen Wetterdienstes außerhalb des Moores. Hier lagen die Temperaturen nachts aufgrund der geringeren Ausstrahlung um bis zu 1,5 K höher als an dem Moorstandort. Außerdem herrschten stärkere Winde, als auf dem vom Wald geschützten Mörickeluch. Um aussagekräftigere Ergebnisse zur Temperatur innerhalb eines Moores zu erzielen, wäre eine Messung bei einer autochtonen Wetterlage nötig. Nur so kann sich das spezielle Mikroklima stärker herausbilden.

Das Kleinklima zählt zu den ökologischen Faktoren, die das Waldmoor als speziellen Lebensraum charakterisieren. Aufgrund der Seltenheit dieses Habitats und dem damit gegebenen Vorkommen seltener Arten wurde das Mörickeluch als FFH-Gebiet ausgewiesen. Doch neben ihrer Funktion als Lebensraum spielen Moore auch eine Rolle im Klimaschutz, denn durch die Bildung von Torf dienen sie als Kohlenstoffsenke. Steuerungsfaktor für die Menge des sequestrierten CO2 ist der Wasserstand, denn CO2 kann nur gespeichert werden, wenn stetig neuer Torf gebildet wird. Die zentrale Herausforderung des Pflege- und Entwicklungsplans war das Bestimmen eines optimalen Wasserstands, um zum einen die Kohlenstoffsenkenfunktion zu gewährleisten und um zum anderen die bestehende Habitatfunktion nicht zu gefährden. Tatsächlich ist der derzeitige Wasserstand des Moores mehr als nur ein Kompromiss zwischen Klima- und Artenschutz: Vielmehr findet sich hier das Potential für Synergieeffekte, denn der derzeitige Wasserstand ist aus beiden Gründen absolut erhaltenswert. Beide zunächst konträr erscheinenden Ziele können durch die selben Maßnahmen erreicht werden. So bietet das Mörickeluch derzeit Habitate und Standorte für seltene Arten wie die Zauneidechse oder den Sumpfbärlapp und speichert jedes Jahr 2,55 Tonnen CO2-Äquivalent.
Das Mörickeluch befindet sich in einem erhaltenswerten Zustand. Wir empfehlen alle anderen Moore im Biosphärenreservat zu inventarisieren, um durch den kumulativen Effekt dem Argument Klimaschutz mehr Gewicht zu verleihen.

Kopfweiden

Methodisch

Untersucht wurden die Kopfweiden im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe. Durch das Schreiben eigener Texte zur Thematik und der Diskussion bereits veröffentlichter Artikel in der Gruppe wurde ihre Bedeutung herausgearbeitet. Dies diente als Grundlage zur Aufstellung eines Leitbildsystems. Im Feld wurden die Kopfweiden mithilfe einer eigenen Kartieranleitung erfasst und in ein „Weidenkataster“ inkl. digitaler Datenbank und Karten eingepflegt. Die Daten wurden mithilfe von QGIS analysiert und aus den Schlussfolgerungen ein Maßnahmenkatalog entwickelt, der in einem Pflege- und Entwicklungsplan festgehalten wurde.

Inhaltlich

Um der Bedeutung der Kopfweiden gerecht zu werden, wurde das Leitbild: „Landschaft mit Köpfchen“ entwickelt. Dabei finden sowohl die kulturhistorische als auch die ökologische Bedeutung Berücksichtigung. Die Säulen dieses Leitbilds bilden drei Leitlinien:

  1. Kopfweiden sind beständiger Ausdruck von Tradition und Kultur der Prignitz
  2. Kopfweiden sind ein charakteristisches Landschaftselement der Prignitz
  3. Kopfweiden sind Lebensraum für Flora und Fauna


Um eine zu diesem Zielsystem passende Bestandsaufnahme durchführen zu können, wurde eine eigene Kartieranleitung entwickelt. Hierbei werden alle für Pflegemaßnahmen erforderlichen Informationen zu Standort, Astdurchmesser usw. erfasst. Durch eigene Kartierungen während der Exkursionswoche konnten 561 Kopfweiden an 27 unterschiedlichen Standorten der Gemeinde Rühstädt verzeichnet werden, das entspricht 49% der Kopfweiden des Gemeindegebiets. Eine Auswertung der Ergebnisse zeigt, dass schnelle Maßnahmen zum Erhalt erforderlich sind. Seit der letzten vorliegenden Kartierung von 1996 sind die Bestände um 26% zurückgegangen. Das angelegte Kataster bietet eine Grundlage für weitere Kartierungen und bildet zusammen mit den Maßnahmen im erstellten Pflege- und Entwicklungsplan einen wichtigen Schritt zum Erhalt einer „Landschaft mit Köpfchen“.


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