„Hitzewellen in Berlin, Deutschland - Stadtmodifikationen“
-
- © TU Berlin
Das DFG-geförderte Forschungsprojekt "Hitzewellen in Berlin, Deutschland - Stadtmodifikationen"
("HeatWaves") als Teil des Paketantrages "Hitzewellen in Berlin, Deutschland"
hat zum zentralen Ziel, herauszufinden, wie städtische Umgebungen großräumige
Hitzewellen zeitlich und räumlich modifizieren. Ein weiteres zentrales Anliegen ist es, zu
verstehen, welche Prozesse zu diesen Veränderungen führen.
Die Untersuchungen werden schwerpunktmäßig für Berlin und Brandenburg durchgeführt,
da das Klima in dieser Region von ausgeprägten Jahreszeiten charakterisiert ist und
regelmäßig Hitzewellen unterschiedlicher Intensität und Dauer auftreten, welche
auch gesundheitliche Auswirkungen für die Bevölkerung haben. Dies konnte im Rahmen der
DFG-Forschergruppe 1736
"Urban Climate and Heat Stress in mid-latitude cities in view of climate change" (UCaHS)
eindeutig gezeigt werden. Das neue Projekt „HeatWaves“ knüpft daran an und stellt die Stadt
mit ihrer heterogenen Bau- und Landoberflächenstruktur in den Vordergrund.
Ausgehend von einer detaillierten Analyse über die unterschiedlichsten Definitionen von
Hitzewellen, welche weltweit existieren, soll mittels eines Risikomodells gezeigt werden, dass
die Definition von Hitzewellen aus Sicht einer Auswirkung auf die Bevölkerung bessere
stadtspezifische, quantitative Analysen hinsichtlich eines Risikos für die Bevölkerung
(z.B. erhöhte Sterblichkeit) ermöglicht.
Die anschließende Analyse der meteorologischen Bedingungen während Hitzewellen soll
zeigen, dass Hitzewellen nicht nur durch Sonnenschein und wenig Wind geprägt sind,
sondern eine Vielzahl von Witterungsbedingungen während dieser Perioden herrschen.
Innerhalb der Stadt werden diese großräumigen Bedingungen modifiziert, abhängig
von der Baustruktur, dem Anteil städtischer Vegetation und unversiegelter Flächen,
was zu einer innerstädtischen Differenzierung der atmosphärischen Bedingungen führt.
Ein wichtiger Teil dieser Untersuchungen wird die Analyse von langjährigen Messungen des
fachgebietseigenen Stadtklimamessnetzes (
Urban Climate Observation Network
), inklusive Eddy-Kovarianz-Messungen zur Bestimmung von Energie- und Wasserdampfflüssen
sowie Messungen anderer Akteure (z.B. Deutscher Wetterdienst) sein.
Abschließend wird untersucht, wie diese räumlichen Unterschiede in den meteorologischen
und klimatischen Bedingungen mit Risikodaten, welche typischerweise für administrative Einheiten
wie Bezirke vorliegen, zusammengebracht werden können, um innerstädtisch differenzierte
Analysen hinsichtlich des Risikos zu ermöglichen.
In Zusammenarbeit mit unserem Projektpartner
Dr. Sebastian Schubert
an der Humboldt-Universität zu Berlin wird untersucht, wie der derzeit projizierte globale
Klimawandel zu Veränderungen in Intensität, Dauer und Frequenz von Hitzewellen in Berlin
führt und welche Auswirkungen dies auf das damit einhergehende Risiko für die Bevölkerung hat.