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paper_fiechter_et_al [2015/09/16 18:52] lamium [Diskussion] |
paper_fiechter_et_al [2015/09/25 13:02] admin [Einleitung] |
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In Bezug auf bereits durchgeführte mikroklimatischen Messungen, wie von FRAHM et al. (2012a) konnte eine sich auf die Luftfeuchte und Lufttemperatur beziehende Hypothese abgeleitet werden, welche in der Untersuchung falsifiziert werden soll: Im Moor ist die Amplitude des Tagesgangverlaufs in Bezug auf die Maximal- und Minimalwerte der absoluten Luftfeuchte und Lufttemperatur geringer als im Vergleich zu der DWD Station. | In Bezug auf bereits durchgeführte mikroklimatischen Messungen, wie von FRAHM et al. (2012a) konnte eine sich auf die Luftfeuchte und Lufttemperatur beziehende Hypothese abgeleitet werden, welche in der Untersuchung falsifiziert werden soll: Im Moor ist die Amplitude des Tagesgangverlaufs in Bezug auf die Maximal- und Minimalwerte der absoluten Luftfeuchte und Lufttemperatur geringer als im Vergleich zu der DWD Station. | ||
- | In Hinblick auf die drei gesetzten Messstandorte im Mörickeluch lässt sich aufgrund unterschiedlicher Standortbedingungen zu jeder einzelnen Automatischen Wetterstation (AWS) eine für sich geltende Hypothese ableiten: Die Lufttemperatur der im Norden stehenden, südexponierten AWS ist kälter und die absolute Luftfeuchte geringer im Vergleich zu der im Süden stehenden, nordexponierten AWS. Die Lufttemperatur und absoluten Luftfeuchte der mittig gelegenen AWS im Mörickeluch verläuft zwischen den Amplituden der AWS im Norden und Süden. | + | In Hinblick auf die drei gesetzten Messstandorte im Mörickeluch lässt sich aufgrund unterschiedlicher Standortbedingungen zu jeder einzelnen Automatischen Wetterstation (AWS) eine für sich geltende Hypothese ableiten: Die Lufttemperatur der im Norden stehenden, südexponierten AWS ist kälter und die absolute Luftfeuchte geringer im Vergleich zu der im Süden stehenden, nordexponierten AWS. Die Lufttemperatur und absoluten Luftfeuchte der mittig gelegenen AWS im Mörickeluch verläuft zwischen Messwerten der AWS im Norden und Süden. |
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====== Schlussfolgerung ====== | ====== Schlussfolgerung ====== | ||
- | Durch Betrachtung einer Tagesmessung (12 Stunden) der absoluten Luftfeuchte und Lufttemperatur im Moorstandort Mörickeluch wurde im Vergleich zur DWD Referenzmessung festgestellt, dass die vorherrschenden Bedingungen im Moor keine geringere Amplitude der Lufttemperatur und -feuchte hervorrufen. Weitere Messungen sind nötig, um festzustellen, ob dies lediglich an der geringen Größe des Mörickeluchs (11 ha) liegt oder ob das Mikroklima in Mooren allgemein stark durch die Großwetterlage determiniert wird. Es wird angenommen, dass die Großwetterlage die gemessenen Klimaelemente beeinflusst. Dies zeigt der Verlaufseinbruch der Globalstrahlung um 12:00 Uhr und ist ein Hinweis darauf, dass sich ein typisches Mikroklima aufgrund einer vorherrschenden Bewölkung nicht einstellen kann und keine autochthone Witterung mit hohen Ein- und Ausstrahlungswerten vorlag, um ein typisches Mikroklima, wie etwa eine größere Amplitude des Lufttemperaturminimum und -maximum und höhrere Luftfeuchtigkeit, im Moor zu messen. | + | Durch Betrachtung einer Tagesmessung (12 Stunden) der absoluten Luftfeuchte und Lufttemperatur im Moorstandort Mörickeluch wurde im Vergleich zur DWD Referenzmessung festgestellt, dass die vorherrschenden Bedingungen im Moor keine geringere Amplitude der Lufttemperatur und -feuchte hervorrufen. Weitere Messungen sind nötig, um festzustellen, ob dies lediglich an der geringen Größe des Mörickeluchs (11 ha) liegt oder ob das Mikroklima in Mooren allgemein stark durch die Großwetterlage determiniert wird. Es wird angenommen, dass die Großwetterlage die gemessenen Klimaelemente beeinflusst. Dies zeigt der Verlaufseinbruch der Globalstrahlung um 12:00 Uhr und ist ein Hinweis darauf, dass sich ein typisches Mikroklima aufgrund einer vorherrschenden Bewölkung nicht einstellen kann und keine autochthone Witterung mit hohen Ein- und Ausstrahlungswerten vorlag, um ein typisches Mikroklima, wie etwa eine größere Amplitude des Lufttemperaturminimum und -maximum und höhere Luftfeuchtigkeit, im Moor zu messen. |
Insgesamt lassen sich jedoch nach der eingeschränkten Messdauer unter den gegebenen Umweltbedingungen noch keine Aussagen über ein typisches Mikroklima im Mörickeluch treffen, da Messfehler, Fehlertoleranzen sowie insbesondere das Fehlen einer autochthonen Wetterlage ein großes Gewicht haben. Deshalb wird empfohlen bei weiteren mikroklimatischen Untersuchungen auf einen längeren Messzeitraum zu achten, um Rahmenbedingungen, wie das Vorherrschen einer autochthonen Wetterlage zu erreichen und spezifische Standortparameter, wie eine Vegetationkartierung und eine Messung des Grundwasserpegels mit einzubeziehen, um dessen Einfluss auf die Lufttemperatur und absolute Luftfeuchtigkeit im Gegensatz zu einem Mineralbodenstandort zu charakterisieren. Ein Mikroklima wird auch durch die jeweiligen Bodeneigenschaften beeinflusst, da diese verschiedene thermische Zustände aufweisen (UNI TÜBINGEN 2008). Eine Referenzstation sollte daher in eine nahe, durch einen mineralischen Boden gekennzeichnete Umgebung aufgesstellt werden, um auch mögliche Diskrepanzen zwischen Großwetterereignissen auszuschließen. Durch einheitliche Messsysteme können auch die Fehlertoleranzen der Vergleichsmessungen besser bewertet werden. | Insgesamt lassen sich jedoch nach der eingeschränkten Messdauer unter den gegebenen Umweltbedingungen noch keine Aussagen über ein typisches Mikroklima im Mörickeluch treffen, da Messfehler, Fehlertoleranzen sowie insbesondere das Fehlen einer autochthonen Wetterlage ein großes Gewicht haben. Deshalb wird empfohlen bei weiteren mikroklimatischen Untersuchungen auf einen längeren Messzeitraum zu achten, um Rahmenbedingungen, wie das Vorherrschen einer autochthonen Wetterlage zu erreichen und spezifische Standortparameter, wie eine Vegetationkartierung und eine Messung des Grundwasserpegels mit einzubeziehen, um dessen Einfluss auf die Lufttemperatur und absolute Luftfeuchtigkeit im Gegensatz zu einem Mineralbodenstandort zu charakterisieren. Ein Mikroklima wird auch durch die jeweiligen Bodeneigenschaften beeinflusst, da diese verschiedene thermische Zustände aufweisen (UNI TÜBINGEN 2008). Eine Referenzstation sollte daher in eine nahe, durch einen mineralischen Boden gekennzeichnete Umgebung aufgesstellt werden, um auch mögliche Diskrepanzen zwischen Großwetterereignissen auszuschließen. Durch einheitliche Messsysteme können auch die Fehlertoleranzen der Vergleichsmessungen besser bewertet werden. |