{{:banner_small.png|}} <html> <FONT SIZE="5"><center>Kopfweiden und Waldmoore – Kulturlandschaft und Klimaschutz am Beispiel des Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe</center></FONT SIZE="5"> </html>

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historische_bedeutung_nutzungsmoeglichkeiten [2015/09/22 16:56]
jettesander [2. Herkunft des Wortes, Verbreitung heute und Geschichte der Weiden]
historische_bedeutung_nutzungsmoeglichkeiten [2015/09/22 16:58]
jettesander [4. Nutzungsmöglichkeiten der Kopfweide]
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 Die Kunst  ist ein wichtiger Beweis dafür, dass es Kopfweiden schon im Mittelalter gab. Sie sind nicht nur auf Bildern zu sehen, sondern werden auch in der Literatur thematisiert. So  wird die Weide z.B. in einem Gedicht des Holländers Jakob von Maerlant (1235- 1300) erwähnt. Die Kunst  ist ein wichtiger Beweis dafür, dass es Kopfweiden schon im Mittelalter gab. Sie sind nicht nur auf Bildern zu sehen, sondern werden auch in der Literatur thematisiert. So  wird die Weide z.B. in einem Gedicht des Holländers Jakob von Maerlant (1235- 1300) erwähnt.
-Im Mittelalter stieg die Anzahl von Bildern mit Kopfweiden sprunghaft an, da es eine  gesellschaftliche Veränderung durch den wirtschaftlichen Aufschwung ​angetriben ​durch Kaufleute und Handwerker gab. Kaufherren, Gilden und Zünfte gaben nun Bilder mit weltlichen Themen in Auftrag, während Vertreter der Kirche und des Adels weiterhin religiöse Themen in den Mittelpunkt künstlerischer Tätigkeit stellten (Staudt 1988: 17f).+Im Mittelalter stieg die Anzahl von Bildern mit Kopfweiden sprunghaft an, da es eine  gesellschaftliche Veränderung durch den wirtschaftlichen Aufschwung ​angetrieben ​durch Kaufleute und Handwerker gab. Kaufherren, Gilden und Zünfte gaben nun Bilder mit weltlichen Themen in Auftrag, während Vertreter der Kirche und des Adels weiterhin religiöse Themen in den Mittelpunkt künstlerischer Tätigkeit stellten (Staudt 1988: 17f).
 Welche große Bedeutung Kopfweiden im späten Mittelalter und besonders in Frankreich gehabt haben müssen, zeigt zum Beispiel das Stundenbuch des Herzogs von Berry (um 1400), in dem vier von zwölf Monatsbilder Kopfweiden zeigen. Bedeutsam in diesem Zusammenhang ist auch die Weltchronik von Schedel (1493), in der beschrieben wird, dass Gräben und Flüsse von Kopfbäumen begleitet werden und dass die abertausende Kilometer von Zäunen, die sich durch die Landschaft ziehen, wohl zum größten Teil von Kopfweiden stammen. Ergänzt wurde der Text mit  Bildern mit Kopfweiden des Maler Pieter Brueghel (1525/​30-1569). Kein anderes Land hat mehr Gemälde von Kopfweiden hervorgebracht als Holland. Andere bekannte Beispiele von Kopfweiden in der Kunst sind das Gemälde des Malers Florinus „Kopfweiden in Wasserwiesen“ (1705) oder „Weiden im Sonnenuntergang“ (1888) von van Gogh. All diese Bilder und Erwähnungen in der Literatur lassen darauf schließen, dass die Kopfweide über die Jahrhunderte sehr verbreitet war (Braun & Konold 1998: 46ff). Welche große Bedeutung Kopfweiden im späten Mittelalter und besonders in Frankreich gehabt haben müssen, zeigt zum Beispiel das Stundenbuch des Herzogs von Berry (um 1400), in dem vier von zwölf Monatsbilder Kopfweiden zeigen. Bedeutsam in diesem Zusammenhang ist auch die Weltchronik von Schedel (1493), in der beschrieben wird, dass Gräben und Flüsse von Kopfbäumen begleitet werden und dass die abertausende Kilometer von Zäunen, die sich durch die Landschaft ziehen, wohl zum größten Teil von Kopfweiden stammen. Ergänzt wurde der Text mit  Bildern mit Kopfweiden des Maler Pieter Brueghel (1525/​30-1569). Kein anderes Land hat mehr Gemälde von Kopfweiden hervorgebracht als Holland. Andere bekannte Beispiele von Kopfweiden in der Kunst sind das Gemälde des Malers Florinus „Kopfweiden in Wasserwiesen“ (1705) oder „Weiden im Sonnenuntergang“ (1888) von van Gogh. All diese Bilder und Erwähnungen in der Literatur lassen darauf schließen, dass die Kopfweide über die Jahrhunderte sehr verbreitet war (Braun & Konold 1998: 46ff).
  
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 Durch ihre Biegsamkeit sind Weidenruten in vielen Bereichen einsetzbar. Zu berücksichtigen ist lediglich die unterschiedliche Dicke der Ruten. Sie können zum Befestigen von Uferböschungen genutzt werden und frisch eingepflanzt,​ treiben sie wieder aus, was eine bessere Festigkeit bewirkt und einen optischen Anreiz schafft. Auch für den Küstenschutz eignen sich Weidenruten hervorragend. Diese Nutzung der Weidenruten wird auch heute noch vereinzelt angewendet. Historische Verwendungen,​ die ebenfalls heute noch zu finden sind, sind z.B. die Verwendung der Ruten als Flechtmaterial für Körbe und Fachwerkfüllungen,​ Binderuten zum Festbinden von Wein oder Tabak, Verwendung als Zäune, im Wasserbau (Dämme, Wassergebäude usw.), als Kohle (Zeichenkohle und Schießpulver) und noch viele andere Möglichkeiten (Braun & Konold 1998: 65ff). Durch ihre Biegsamkeit sind Weidenruten in vielen Bereichen einsetzbar. Zu berücksichtigen ist lediglich die unterschiedliche Dicke der Ruten. Sie können zum Befestigen von Uferböschungen genutzt werden und frisch eingepflanzt,​ treiben sie wieder aus, was eine bessere Festigkeit bewirkt und einen optischen Anreiz schafft. Auch für den Küstenschutz eignen sich Weidenruten hervorragend. Diese Nutzung der Weidenruten wird auch heute noch vereinzelt angewendet. Historische Verwendungen,​ die ebenfalls heute noch zu finden sind, sind z.B. die Verwendung der Ruten als Flechtmaterial für Körbe und Fachwerkfüllungen,​ Binderuten zum Festbinden von Wein oder Tabak, Verwendung als Zäune, im Wasserbau (Dämme, Wassergebäude usw.), als Kohle (Zeichenkohle und Schießpulver) und noch viele andere Möglichkeiten (Braun & Konold 1998: 65ff).
-Gegenwärtig ist  die Nachfrage nach schnell wachsenden Bäumen wie der Weide  hoch, da Holz als erneuerbaren Energine ​wieder eine große Rolle spielt. Zum Beispiel findet die Weide bei der Pelletsverarbeitung wieder neue Beliebtheit (Diermann 2010). Eine andere neuere Verwendung ist die Bodensanierung. Weiden können Böden Schwermetalle,​ wie Cadmium, ​ entziehen und in den Blättern speichern. Im Vergleich zur konventionellen Methode in der Bodensanierung,​ dem Abtragen des Bodens, ist dies ökologischer und kostengünstiger (Weitlaner 2002).+Gegenwärtig ist  die Nachfrage nach schnell wachsenden Bäumen wie der Weide  hoch, da Holz als erneuerbare Energie ​wieder eine große Rolle spielt. Zum Beispiel findet die Weide bei der Pelletsverarbeitung wieder neue Beliebtheit (Diermann 2010). Eine andere neuere Verwendung ist die Bodensanierung. Weiden können Böden Schwermetalle,​ wie Cadmium, ​ entziehen und in den Blättern speichern. Im Vergleich zur konventionellen Methode in der Bodensanierung,​ dem Abtragen des Bodens, ist dies ökologischer und kostengünstiger (Weitlaner 2002).
  
  

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