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Es fällt auf, dass in der ersten gemessenen Nacht der Graph im positiven Bereich und während der zweiten Nacht im negativen Bereich liegt. Dies zeigt, dass die Lufttemperatur in Bodennähe geringer war, als die Lufttemperatur 2m über Boden. | Es fällt auf, dass in der ersten gemessenen Nacht der Graph im positiven Bereich und während der zweiten Nacht im negativen Bereich liegt. Dies zeigt, dass die Lufttemperatur in Bodennähe geringer war, als die Lufttemperatur 2m über Boden. | ||
- | Eine Bodeninversion wird durch die Abstrahlung und damit Abkühlung der Erdoberfläche hervorgerufen. Sie tritt vor allem bei Hochdruckwetterlagen auf, da die Temperatur dann besonders niedrig ist und die fehlende Wolkendecke die nächtliche Auskühlung begünstigt. Die maximale Lufttemperatur eines Tages heizt die Erdoberfläche auf, diese gibt die Wärme, in die darüber liegende Luftschicht ab. Aufgrund des dann in Bodennähe adiabatischen Temperaturgradienten und der folglich labilen Atmosphärenschichtung kommt es zu einer Durchmischung der bodennahen Luftschichten über konvektive Prozesse.(Malberg H. 2002). | + | Eine Bodeninversion wird durch die Abstrahlung und damit Abkühlung der Erdoberfläche hervorgerufen. Sie tritt vor allem bei Hochdruckwetterlagen auf, da die Temperatur dann besonders niedrig ist und die fehlende Wolkendecke die nächtliche Auskühlung begünstigt. Die maximale Lufttemperatur eines Tages heizt die Erdoberfläche auf, diese gibt die Wärme, in die darüber liegende Luftschicht ab. Aufgrund des dann in Bodennähe adiabatischen Temperaturgradienten und der folglich labilen Atmosphärenschichtung kommt es zu einer Durchmischung der bodennahen Luftschichten über konvektive Prozesse (Malberg H. 2002). |
- | Der adiabatische Temperaturgradient ist eine feste Größe, welche die Temperaturveränderung von 0,98 K pro 100 m Vertikaldistanz in der Atmosphäre beschreibt. Unter einem konvektiven Prozess versteht man, "die Wärmeübertragung zwischen Erdoberflächen und Atmosphäre. Diese erfolgt durch die laminare Grenzschicht (Dicke = 1mm). In dieser beruht die Übertragung physikalischer Eigenschaft der Luft (z.B. Wärme, Wasserdampfgehalt, Impuls) auf der molekularen Leitung (Austausch, Transport). Ein Eigenschaftstransport wird durch den Gradienten der entsprechenden Größe, stoffspezifische Größe und einen Faktor bestimmt"(Zmarsly, E., 1999, S. 49). | + | Der adiabatische Temperaturgradient ist eine feste Größe, welche die Temperaturveränderung von 0,98 K pro 100 m Vertikaldistanz in der Atmosphäre beschreibt. Unter einem konvektiven Prozess versteht man, "die Wärmeübertragung zwischen Erdoberflächen und Atmosphäre. Diese erfolgt durch die laminare Grenzschicht (Dicke = 1mm). In dieser beruht die Übertragung physikalischer Eigenschaft der Luft (z.B. Wärme, Wasserdampfgehalt, Impuls) auf der molekularen Leitung (Austausch, Transport). Ein Eigenschaftstransport wird durch den Gradienten der entsprechenden Größe, stoffspezifische Größe und einen Faktor bestimmt"(Zmarsly et al. 2007, S. 49). |
Die Strahlungsbilanz wird negativ, die Erdoberfläche und die darüber liegende Luftschicht beginnt auszukühlen. Dadurch entsteht schließlich in den Abendstunden eine zunächst schwache Inversion, wodurch der vertikale Luftaustausch praktisch unterbunden wird. Die über den Tag erwärmten höheren Luftschichten können die Abkühlung des Bodens nicht verhindert (Malberg H. 2002). | Die Strahlungsbilanz wird negativ, die Erdoberfläche und die darüber liegende Luftschicht beginnt auszukühlen. Dadurch entsteht schließlich in den Abendstunden eine zunächst schwache Inversion, wodurch der vertikale Luftaustausch praktisch unterbunden wird. Die über den Tag erwärmten höheren Luftschichten können die Abkühlung des Bodens nicht verhindert (Malberg H. 2002). | ||
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====Quellenverzeichnis==== | ====Quellenverzeichnis==== | ||
- | VDI-RICHTLINIEN: Methode zur human-biometerologischen Bewertung von Klima und Lufthygiene fürt die Stadt- und Regionalplanung. 1996. | + | DEUTSCHER WETTER DIENST (Hrsg.) (2014): Definition Tropennacht, Online in Internet: URL: http://www.deutscher-wetterdienst.de/lexikon/index.htm?ID=T&DAT=Tropennacht [Stand 18.7.2014] |
- | HUPFER, PETER, KUTTLER, WILHELM (Hrsg.). Witterung und Klima: Eine Einführung in die Meteorologie und Klimatologie. 12. Auflage. 2006 | + | HUPFER, PETER, KUTTLER, WILHELM (HRSG.) (2006): Witterung und Klima: Eine Einführung in die Meteorologie und Klimatologie. 12. Auflage. |
- | WAHRIG, Deutsches Wörterbuch, 8. Auflage, 2010: Definition Nacht (S.1047, Sp. 1) | + | KALENDER-365 (2014): Sonnenaufgangszeit und Sonnenuntergangszeit 10./11. Juni 2014, Online in Internet: URL: http://www.kalender-365.eu/kalender/2014/Juni.html [Stand 18.7.2014] |
- | KLEEREKOPER, VAN ESCH, SALCEDO; Resources, Conservation and Recycling 64, 2012: How to make a city climate-proof, addressing the urban heat island effect (S.31) | + | KLEEREKOPER, VAN ESCH, SALCEDO (Hrsg.) (2012): How to make a city climate-proof, adressing the urban heat ireland effect. Resources, Conservation and Recycling 64 Ausgabe (2011), S. 30-38. |
- | DEUTSCHER WETTER DIENST (DWD), Definition Tropennacht, 2014, Online in Internet: URL: http://www.deutscher-wetterdienst.de/lexikon/index.htm?ID=T&DAT=Tropennacht [Stand 18.7.2014] | + | MALBERG H. (2002): Meteorologie und Klimatologie. Eine Einführung 4. Aufl. Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York. |
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- | Kalender-365: Sonnenaufgangszeit und Sonnenuntergangszeit 10./11. Juni 2014, 2014, Online in Internet: URL: http://www.kalender-365.eu/kalender/2014/Juni.html [Stand 18.7.2014] | + | |
STOCK, M. (Hrsg.) (2004): KLARA. Klimawandel - Auswirkungen, Risiken, Anpassungen. Online in Internet: URL: http://um.baden-wuerttemberg.de/de/klima/klimawandel/klimawandel-in-baden- wuerttemberg/klimaforschung/klara/ | STOCK, M. (Hrsg.) (2004): KLARA. Klimawandel - Auswirkungen, Risiken, Anpassungen. Online in Internet: URL: http://um.baden-wuerttemberg.de/de/klima/klimawandel/klimawandel-in-baden- wuerttemberg/klimaforschung/klara/ | ||
+ | VEREIN DEUTSCHER INGENIEURE (Hrsg.): 1996, VDI-Richtlinien 3787: Methode zur human biometerologischen Bewertung von Klima und Lufthygiene fürt die Stadt- und Regionalplanung. | ||
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+ | WAHRIG (Hrsg.) (2010): Deutsches Wörterbuch, 8. Auflage | ||
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+ | ZMARSKY, E., KUTTLER, W., PETHE, H. (2007): Meterologisch-klimatologisches Grundwissen. 3. Aufl., Ulmer: Stuttgart | ||
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