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Glossar

Albedo

Die Albedo beschreibt den Anteil der einfallenden Strahlung, der von einer Oberfläche wieder reflektiert wird. Dabei wird bei einem Wert von 1 die gesamte Strahlung wieder reflektiert, bei einem Wert von 0 wird keine Strahlung reflektiert (HÄCKEL, H., 2012: Meteorologie., 7.Auflage., Ulmer: Stuttgart, 30-36 S.).

Autochthone Wetterlage

Eine autochthone Wetterlage ist durch lokale und regionale Einflüsse gekennzeichnet, sowie durch ausgeprägte Tagesgänge der Lufttemperatur, der Luftfeuchte und der Strahlung (DEUTSCHER WETTERDIENST (DWD) (Hrsg.), 2016: Wetterlexikon – Autochthone Witterung. Online im Internet: URL: https://www.dwd.de/DE/service/lexikon/Functions/glossar.html?lv2=100072&lv3=100304 [Stand 15.05.2016]).

Corine-Landbedeckungsinformationen

Corine-Landbedeckungsinformationen sind Informationen der Bodenbedeckung und Landnutzung, erhoben durch das Projekt „Corine Land Cover“. Dieses Projekt hat das Ziel die Daten der Bodenbedeckung von Europa vergleichbar bereitzustellen (DEUTSCHES ZENTRUM FÜR LUFT- UND RAUMFAHRT (Hrsg.) 2007: Corine Landcover -Bodenbedeckungsdaten für Deutschland. Online in Internet: URL: http://www.corine.dfd.dlr.de/intro_de.html [Stand 19.06.2016]).

Exposition (engl. exposure)

Ausmaß, in welchem urbane Bevölkerung in Kontakt mit Temperaturveränderung und Luftverschmutzung (als Gefahren) ist. Die Exposition, die vom Charakter, der Größenordnung und der Geschwindigkeit einer Änderung abhängt, gibt an, inwieweit ein System oder ein Raum bestimmten Änderungen ausgesetzt ist. Es geht darum, die äußeren Störimpulse auf das System zu identifizieren und Veränderungen in dessen Rahmenbedingungen auszumachen. (ENDLICHER, W., 2012: Einführung in die Stadtökologie. Grundzüge des urbanen Mensch-Umwelt-Systems. Eugen Ulmer: Stuttgart, 272 S.)

Heiße Nächte

Mittlere Zahl der heißen Nächte – Lufttemperatur um 24 Uhr mindestens 20°C – von 1951 – 1980 berechnet aus den Lufttemperaturen um 24 Uhr (STILES, R., B. GASIENICA-WAWRYTKO et al., 2014: Urban Fabric Types and Microclimate Response - Assessment and Design Improvement. Final Report. Projektbericht ACRP 3rd Call, 185 S.).

Heiße Tage

Mittlere Zahl der heißen Tage – Tagesmaximum der Lufttemperatur mindestens 30°C – von 1951 – 1980 berechnet aus den täglichen Extremwerten der Lufttemperatur (STILES, R., B. GASIENICA-WAWRYTKO et al., 2014: Urban Fabric Types and Microclimate Response - Assessment and Design Improvement. Final Report. Projektbericht ACRP 3rd Call, 185 S.).

Human-Biometeorologie

Das Fachgebiet der Human-Biometeorologie setzt sich mit den Wirkungen von Wetter, Klima und Luftqualität auf den menschlichen Organismus auseinander (KOMMISSION REINHALTUNG DER LUFT IM VDI & DIN (KRDL) (Hrsg.), 1997: Umweltmeteorologie. Band 25, S.22).

Humanbioklima

Der humanbioklimatologische Ansatz stellt explizit den Menschen in den Mittelpunkt der vier atmosphärischen Wirkungskomplexe […]. Alle vier Wirkungskomplexe sind auch in der Stadt von großer Bedeutung. Hinsichtlich des thermischen Wirkungskomplexes – also den Einflüssen von kurz- und langwelliger Strahlung, Lufttemperatur und -feuchte sowie Wind auf den Menschen – belegen zahlreiche epidemiologische Studien, dass selbst im gemäßigten Klima Mitteleuropas ein enger Zusammenhang zwischen thermischer Behaglichkeit (Wohlbefinden) bzw. thermischer Unbehaglichkeit (Belastung) und menschlicher Gesundheit besteht. Extreme thermische Bedingungen, also Kältestress einerseits und Hitzebelastung andererseits, haben negative Auswirkungen auf die Gesundheit […]. Während unter Behaglichkeitsbedingungen bzw. thermisches Wohlbefinden ein Minimum der Mortalitätsrate beobachtet wird, steigt diese sowohl bei Kältestress im Winter als auch bei Hitzestress im Sommer deutlich an. Die höchsten Sterblichkeitsraten treten bei ausgeprägten Hitzewellen in Städten auf. […] (ENDLICHER, W., 2012: Einführung in die Stadtökologie. Grundzüge des urbanen Mensch-Umwelt-Systems. Eugen Ulmer: Stuttgart, 272 S.)

IPCC

Der International Panel on Climate Change (IPCC), oft Klimarat genannt, wurde 1988 von der UNEP (dem UN-Umweltprogamm) und der WMO ins Leben gerufen. In den Jahren 1990, 1996, 2001, 2007 und 2014 hat er umfassende Berichte zum Thema Klimawandel veröffentlicht. Der IPCC besteht aus drei verschiedenen Arbeitsgruppen, die sich mit den Themen Wissenschaft, Auswirkungen, Anpassung und Verletzlichkeit, und Milderung sowie Maßnahmen in Bezug auf den Klimawandel auseinandersetzen (SCHÖNEWIESE, C., 2013: Klimatologie. 4.Aufl., Eugen Ulmer: Stuttgart, S.42f).

Jahresniederschlag

Mittlere Jahressumme in mm in der Periode 1951 – 1980 (STILES, R., B. GASIENICA-WAWRYTKO et al., 2014: Urban Fabric Types and Microclimate Response - Assessment and Design Improvement. Final Report. Projektbericht ACRP 3rd Call, 185 S).

Mesoklima

Da sich Klimaprozesse in ganz unterschiedlichen räumlichen Größenordnungen abspielen können, werden in der Meteorologie verschiedene Abstufungen verwendet um einen Bezug zu geographischen Größen herzustellen zu können. Dabei wird zwischen Makro-, Meso- und Mikroklima unterschieden. Mesoklima steht für Klima in einer Ausdehnung zwischen einigen hundert Metern und wenigen hundert Kilometern (SCHÖNEWIESE, C., 2013: Klimatologie. 4.Aufl., Eugen Ulmer: Stuttgart, S.42f).

Mikroklima

Das Mikroklima beschreibt das zeitliche Mittel mikrometeorologischer Prozesse, das sind unter anderem Austauschprozesse von Energie oder Gasen zwischen der Atmosphäre und der Bodenschicht, die zum Beispiel aus Vegetation, Wasser oder Land besteht. Die räumliche und zeitliche Skala des Mikroklimas, ist auf eine Ausdehnung von unter 2 km und etwas mehr als einer Minute beschränkt (SCHÖNEWIESE, C., 2013: Klimatologie. 4.Aufl., Eugen Ulmer: Stuttgart, S.42f).

Multiple Regression

Multiple Regression beschreibt die Vorhersage einer Variablen bei Kenntnis der Werte von zwei oder mehr anderen Variablen. Dabei wird angenommen, dass der Zusammenhang zwischen den Variablen linear ist (SCHÄFER, T., 2009: Methodenlehre II - Multiple Regression).

Numerisches Simulationsmodell

Eigenschaften eines Simulationsmodells werden durch mathematische Modellgleichungen formuliert (BRUSE, M., 1999: Die Auswirkungen kleinskaliger Umweltgestaltung auf das Mikroklima. Dissertation, 217 S.).

Oasen Effekt

XX Unlike the humid, (…) environment (…), the rural desert (…) is normally the hottest area during the daytime (oasis effect) (OKE, T., 1978: Boundary Layer Climates, Second Edition).

Risiko; Resilienz

Nach CRICHTON (2001) wäre Risiko eine Funktion von Naturgefahr, Exposition und Vulnerabilität […]. So bewegt sich der Vulnerabilitätsbegriff eher auf der analytisch-operationalen Ebene, während Resilienz […] mehr als übergeordnetes Leitkonzept zu verstehen ist […]. (ENDLICHER, W., 2012: Einführung in die Stadtökologie. Grundzüge des urbanen Mensch-Umwelt-Systems. Eugen Ulmer: Stuttgart, 272 S.)

Sensitivität

Empfindlichkeit des Mensch-Umwelt-Systems. (ENDLICHER, W., 2012: Einführung in die Stadtökologie. Grundzüge des urbanen Mensch-Umwelt-Systems. Eugen Ulmer: Stuttgart, 272 S.)

Sommertage

Mittlere Zahl von Sommertagen – Tagesmaximum der Lufttemperatur mindestens 25°C – von 1951 – 1980 berechnet aus den täglichen Extremwerten der Lufttemperatur (STILES, R., B. GASIENICA-WAWRYTKO et al., 2014: Urban Fabric Types and Microclimate Response - Assessment and Design Improvement. Final Report. Projektbericht ACRP 3rd Call, 185 S.).

Sommerwärme

Mittlere jährliche Summe der Tagesmittel der Lufttemperatur von mindestens 20°C in der Periode 1951 – 1980 [Gradtage] (STILES, R., B. GASIENICA-WAWRYTKO et al., 2014: Urban Fabric Types and Microclimate Response - Assessment and Design Improvement. Final Report. Projektbericht ACRP 3rd Call, 185 S.).

Städtische Wärmeinsel; städtische Hitzeinsel

siehe: Urbane Hitzeinsel

Stadtklima (engl. Urban climate)

In der mesoklimatischen Raumdimension lassen sich mehrere, für eine Stadt relevante Klimafaktoren ausgliedern. Hierzu zählen die Orographie, das Georelief und die Unterlage, also insbesondere die Bebauung […]. Der wichtigste Grund für die Ausbildung eines eigenen Stadtklimas ist dabei die Veränderung des gesamten Strahlungshaushaltes durch die dreidimensionale urbane Baukörperstruktur. In der Folge verzeichnen Städte häufig, aber keineswegs immer und überall, eine erhöhte Lufttemperatur, aber auch eine geringere Luftfeuchtigkeit und eine reduzierte Windgeschwindigkeit. Die Bebauung verursacht durch ihre Horizonteinschränkung einen Schattenwurf, wodurch manche Straßenschluchten nicht mehr von der direkten und nur von der diffusen Sonnenstrahlung erreicht werden und der Energieumsatz damit teilweise ins Dachniveau verlegt wird (ENDLICHER, W., 2012: Einführung in die Stadtökologie. Grundzüge des urbanen Mensch-Umwelt-Systems. Eugen Ulmer: Stuttgart, 272 S.).

Strahlungshaushalt

Der Strahlungshaushalt der Erde besteht aus verschiedenen Komponenten die durch die Strahlungsbilanz (Q) aufgeführt werden. Q= S + H - Rk - Al – Rl + G S ist hierbei die direkte Strahlung und H die diffuse Himmelsstrahlung, die beide zusammen ergeben die Globalstrahlung. Rk ist die kurzwellige reflektierte Strahlung, Al ist die langwellige Ausstrahlung, Rl ist die langwellige reflektierte Strahlung und G die atmosphärische Gegenstrahlung (ZMARSLY, E., KUTTLER, W. & PETHE, H., 2002: Meteorologisch-klimatologisches Grundwissen. 2. Aufl., Eugen Ulmer: Stuttgart, 176 S.).

Urban Canopy Layer

Beneath roof-level is the urban canopy layer, which is produced by micro-scale processes operating in the streets (‘canyons’) between the buildings. Its climate is an amalgam of micro-climates each of which is dominated by the characteristics of its immediate surroundings (OKE, T., 1978: Boundary Layer Climates, Second Edition).

Urbane Hitzeinsel

Eine urbane Hitzeinsel beschreibt das Phänomen einer erhöhten Lufttemperatur in der Stadt im Gegensatz zum Umland. Dieses Phänomen tritt vor allem in der Nacht und im Sommer auf, wenn die am Tag gespeicherte Solarstrahlung durch langwellige Ausstrahlung von der Stadtstruktur (Gebäude, versiegelte Flächen) wieder abgegeben wird. Im Umland ist die Speicherfähigkeit durch fehlende Stadtstrukturen nicht gegeben. Durch großflächige Versiegelung kann kein latenter Wärmestrom nach Niederschlagsereignissen in der Stadt entstehen und wird zum fühlbaren Wärmestrom, was wiederum zur Erwärmung der Luft führt (ENDLICHER, W., 2012: Einführung in die Stadtökologie. Eugen Ulmer: Stuttgart, 176 S.).

Vulnerabilität (engl. vulnerability)

Das Ausmaß, in dem jemand oder etwas von einer bestimmten Gefahr betroffen sein kann (von plötzlichen Ereignissen wie Stürmen oder langfristig dem Klimawandel). Vulnerabilität ist abhängig von physischen, sozialen, ökonomischen und ökologischen Faktoren und Prozessen. Sie bezieht sich zum Beispiel auf Orte, an denen Menschen wohnen, die Festigkeit ihrer Häuser, das Maß, bis zu dem ihre Ernte widrigen Wetterbedingungen standhält oder ob sie Maßnahmen zur Evakuierung organisiert haben. Physikalische Vulnerabilität bezieht sich auf die Baustruktur und kann als „Exposition“ beschrieben werden. Soziale Vulnerabilität wird durch Familiengröße und Schulbildung, Gesundheitsversorgung und dem Sicherheitsgrad beschrieben. Ökonomische Vulnerabilität betrifft Menschen, die einer weniger privilegierten Schicht oder Kaste angehören, ethnische Minderheiten, sehr junge und alte Personen etc. Bei Auftreten einer Katastrophe leiden diese Personen meist stärker und haben danach eine schlechtere Aussicht, sich davon zu erholen. Auch eine fehlende Diversität in der wirtschaftlichen Produktion steht in Gefahr, sich langsamer von Katastrophen zu erholen. Ökologische Vulnerabilität bezieht sich auf das Ausmaß der Degradation an natürlichen Ressourcen (z.B. Entwaldung, Verarmung an Fischbeständen, Bodendegradation, Wassermangel), die eine Folge für Gesundheit und Nahrungssicherheit haben. (übersetzt nach: PRASAD, N., RANGHIERI, F., SHAH, F., THOHANIS, Z., KESSLER, E., SINHA, R., 2009: Climate Resilient Cities. A Primer on Reducing Vulnerabillities to Disasters. The International Bank for Reconstruction and Developmente/The World Bank: Washington D.C., 184 S.)

Winterstrenge

Mittlere Summe der negativen Tagesmittel der Lufttemperatur der Winterhalbjahre 1951/52 – 1980/81 berechnet aus 24 Stundenwerten/Tag [Gradtage] (STILES, R., B. GASIENICA-WAWRYTKO et al., 2014: Urban Fabric Types and Microclimate Response - Assessment and Design Improvement. Final Report. Projektbericht ACRP 3rd Call, 185 S.).


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